Von Mensch zu Mensch

Von Mensch zu Mensch – zum Nachdenken

An jedem Montag veröffentlicht die Emsdettener Volkszeitung unter der Rubrik „Von Mensch zu Mensch“ einen Beitrag zum Nachdenken. Die Autorinnen und Autoren kommen im Wechsel aus der evangelischen und der katholischen Gemeinde. Hier zum Nachlesen der aktuelle Beitrag aus St. Pankratius.

Und dann war mal wieder alles für die Katz

Am Dienstagmorgen trete ich aus meiner Wohnung und was sehe ich da: Mein Auto, das ich am Tag zuvor – zwar dank moderner Waschtechnik recht mühelos – vom Saharastaub befreit hatte, hat durch den abendlichen Regen schon wieder ne Schlammpackung abbekommen.

„Alles für die Katz!“, dachte ich mir in dieser Sekunde und fluchte ein bisschen in mich hinein, schließlich hätte ich ja auch ein bisschen klüger agieren können und ausnahmsweise meine Garage am anderen Ende des Areals an der Karlstraße nutzen können. Oder – auch ein schlauer Gedanke – einfach einen Tag warten. Aber: Hätte, hätte, Fahrradkette. Die Mühen am Montag waren umsonst gewesen. Deswegen habe ich Mitte der Woche dann noch einmal schnell eine Waschbox aufgesucht und den Hochdruckreiniger in Windeseile über mein Auto pusten lassen. Und im Nu war es wieder sauber.

Bis jetzt hält es einigermaßen. Aber es wird sich natürlich wieder ändern. Das ist halt so. Und es stört mich auch nicht größer. In diesem Fall kann ich mich gut damit abfinden, dass meine Tätigkeit von vornherein „für die Katz“ ist.

Schwieriger wird es dann bei den Themen, die ich gerne als Herzensthemen bezeichne. Da das Gefühl zu haben, dass Bemühungen im Sand verlaufen, das schmerzt. Gewiss jeder und jede hat eigene Themen, aber die beiden großen Demos in Detten in den letzten Monaten haben mir gezeigt, dass ziemlich viele Menschen in unserer Stadt auch gemeinsame Themen haben, die aber manchmal gar nicht so einfach weiterzuverfolgen sind. Und dann ist letztlich doch wieder alles für die Katz.

„Denkste!“ – Für mich sind die verschiedenen Ostererzählungen als literarische Werke Texte, die sich gegen diese Einstellung stemmen, aber paradoxerweise ganz behutsam. Ja, die vier Evangelisten beschreiben mit ihrer Darstellung der Jüngerinnen und Jünger Jesu Menschen, die in den Tagen um Ostern herum immer wieder den Kopf in den Sand stecken, weil sie glauben, dass alles für die Katz war. Doch mit der Zeit begreifen sie, dass dem nicht so war. Und so verbreitet sich die Frohe Botschaft des Evangeliums über Ländergrenzen hinweg.

Mir macht das Mut, dass die Bemühungen der letzten Monate, zu verdeutlichen, dass wir hier in Emsdetten wie vielen anderen Städten und Gemeinden Deutschlands bunter sind, als man zuerst meint, nicht umsonst waren. Mit anderen Worten: Das war nicht für die Katz. Machen wir also weiter.

Tobias Eilert
Kaplan
Your name: *
Your phone: *
Your e-mail: *
Contact Preference:
Title of Message: *
Text: *
Please, Enter the Code
Our company collects this data to be able to provide services to you. We process this data according to our Privacy Policy. If you consent to our usage of your data, click this checkbox.