Von Mensch zu Mensch – zum Nachdenken
An jedem Montag veröffentlicht die Emsdettener Volkszeitung unter der Rubrik „Von Mensch zu Mensch“ einen Beitrag zum Nachdenken. Die Autorinnen und Autoren kommen im Wechsel aus der evangelischen und der katholischen Gemeinde. Hier zum Nachlesen der aktuelle Beitrag aus St. Pankratius.
Fortsetzungsgeschichte von Weihnachten
Heute am 06. Januar feiern wir zum zweiten Mal Weihnachten. Es ist, wenn Sie so wollen, die Fortsetzungsgeschichte des 25. Dezember. So unterschiedlich beide Erzählungen im Aufbau und in den handelnden Personen sind, so haben sie doch eine gemeinsame Ausrichtung. Menschen machen sich auf den Weg. Licht und wegweisende Worte sind ihnen dabei Orientierung, um ans Ziel zu kommen.
Die Hirten hörten die Worte eines Engels, der in strahlendem Licht zu ihnen spricht: Heute ist euch der Retter geboren; ein in Windeln gewickeltes Kind in einer Krippe. Die Weisen aus dem Morgenland folgen dem leuchtenden Stern. In Jerusalem werden sie durch die Schriftgelehrten auf die Worte des Propheten aufmerksam gemacht, dass der gesuchte König in Bethlehem geboren wurde. Licht und wegweisendes Wort haben geholfen, sich auszurichten, Perspektiven abzuwägen und mutig in eine Richtung voranzugehen.
In diesen Tagen um das Fest der Heiligen Drei Könige machen sich Kinder aus unserer Pfarrei St. Pankratius auf den Weg, um Spenden zu sammeln. Wegweisende Worte und Licht sind auch ihre Begleiter. Mit Kreide schreiben sie den Segenspruch für das neue Jahr an Türrahmen und Häuserwände. 20+C+M+B+25 lautet das Wort und heißt übersetzt: Christus segne dieses Haus. Dieses Zeichen will alle, die im Haus wohnen, daran erinnern, dass Gott das ganze Jahr bei ihnen sein will.
Licht wollen die Sternsinger mit den gesammelten Spenden ganz konkret zwei Projekten zukommen lassen. In der Turkana im Norden Kenias als auch in Kolumbien haben Kinder kaum Zugang zu Schulen oder medizinischer Versorgung. Wetterextreme sorgen dafür, dass der Teller häufig leer bleibt.
Unterstützt werden somit die Rechte von Kindern auf Schutz, Bildung und Mitbestimmung. Denn viel zu oft müssen Kinder hier Gewalt und Vernachlässigung erleben. Mädchen und Jungen, die sich an der Sternsingeraktion beteiligen, tragen so mit ihrem Engagement ganz konkret dazu bei, dass Kinderrechte weltweit gestärkt werden.
Noch ein Gedanke zum Schluss: Vielleicht kann ja der Segensspruch 20+C+M+B+25, der an meinem Haus oder meiner Wohnung zu sehen ist, für mich eine Anregung sein, Menschen durch ein ermutigendes Wort oder eine helfende Tat zur Seite zu stehen. So kann ich mich als Mitwanderer der Hirten und Weisen aus dem Morgenland verstehen, der sowohl Licht im Kind von Bethlehem findet als auch Orientierungspunkt sein kann im Dunkel des Alltags anderer und in den Finsternissen der Welt.
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